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Saison 1956/1957

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HERREN

Zeitraum vor Beginn des Spielbetriebes:

Die Monate bis zum Jahresende 1956 wurden, wie dem Schreiben von Hans -Wolfgang Kalmus (23. März 1957) zu entnehmen ist, fleißig genutzt, das „Pflänzchen Basketball“ in Oberfranken weiter gedeihen zu lassen. Besonders Tedd Seebald machte sich hier verdient. Er hielt Anfängerlehrgänge in Bamberg in der Turnhalle der Oberrealschule, Kapuzinerstraße, (circa 25 Teilnehmer, davon spielten später 6 Teilnehmer beim 1.FC Bamberg), am 10. Juni 1956 in Bayreuth in der Städtischen Turnhalle, Dammallee, (circa 20 Teilnehmer, von denen sich die meisten unter der Leitung von Studienrat Pietschmann im September 1956 dem VfB Bayreuth angeschlossen haben) und am 28. Oktober 1956 in der Turnhalle des TV 1862 Helmbrechts.

Gerade bei diesem Lehrgang vollzogen der 1. Vorsitzender Rolf Büttner und der Lehrer Hans-Joachim Horn aus Helmbrechts einen ungewöhnlichen Weg, um neue Basketballer für Nordostoberfranken zu gewinnen. Horn lud am 20. Oktober 1956 die Vereine TSV 1861 Hof, Spvgg Hof, TS Schwarzenbach/Saale, TV Rehau, TV Naila, TV Schönwald, TS Selb, FC Selb, TV Helmbrechts, VfB Helmbrechts, TV Münchberg, VfL Niederlamitz, TVO Marktredwitz, HC Marktleuthen und VfL Wunsiedel zu einem Basketball-Lehrgang für Vereine mit Handballabteilungen ein. In diesem Schreiben schilderte er die Vorteile des Basketballsportes eindringlich: „…Alle Vereine, die während des Winters nur eine kleine Halle benützen können, sind durch die beschränkten Raumverhältnisse in ihrem Trainingsbetrieb stark eingeengt. Die Räumlichkeiten verbieten aber auch in vielen Fällen das Handballspiel in der Halle, weil hier zahlreiche Schäden befürchtet werden. Und hier bietet das Basketball-Spiel eine geeignete Möglichkeit, die Winterpause bestens auszunutzen und eine Spiel- und Trainingsmöglichkeit zu haben, die allen aktiven Handballern für die Zwangspause im Handball einen vollwertigen Ersatz bietet… Und was Spannung anbelangt, so werden Aktive und Passive bald erkennen, daß Basketball ein hervorragendes Kampfspiel ist, das hinsichtlich Kondition und Technik und Körperbeherrschung eine ausgezeichnete Schulung für das Handballspiel darstellt.“

Über die Entstehung einer weiteren oberfränkischen Basketballhochburg berichtete am 16. September 1962 in einer Rückschau unser Ehrenvorsitzender Herbert Franke. Er schrieb über die Anfänge bei der DJK Kronach: „Es war im Dezember 1956, als der ehemalige Stadtkaplan Brandmüller in der Klosterturnhalle einige Jugendliche um sich scharte und mit ihnen die Grundbegriffe des Basketballspieles übte…Die Kronacher spielten … allerdings mit einem großen Handikap: sie mußten nämlich alle Spiele, auch die Heimspiele auswärts bestreiten, da die Klosterturnhalle für ein offizielles Spiel ungeeignet war. Als dann auch noch diese Halle mit der Begründung, sie sei eine reine Turnhalle und keine Sporthalle, für das Training gesperrt wurde, drohte die Abteilung schon wieder auseinanderzufallen.“

Auch der erste Schiedsrichterlehrgang wurde noch 1956 am 17. /18. November in Coburg (17 Teilnehmer) durchgeführt. Erste lizenzierte Schiedsrichter der Kategorie A in Oberfranken waren: Buchgraber, Büttner, Pätzold, Stich (BBC Coburg), Kalmus, Müller (DJK Coburg), Portrykus, Spieß, Borchert (1.FC Bamberg) und Horn (TV Helmbrechts).

Erste Spielsaison:

Wie auf dem Bezirkstag besprochen, fanden in den letzten Monaten des Jahres 1956 nur Freundschaftsspiele statt, bis dann, gemäß Coburger Tageblatt vom 21. Dezember 1956, auf einer Basketballveranstaltung in der Rotmainhalle in Bayreuth beschlossen wurde, ab Anfang Januar 1957 eine Punktspielrunde in Oberfranken zu beginnen.

Das Coburger Tageblatt schrieb weiter, dass an der Verbandsrunde zwei Mannschaften aus Coburg (BBC und DJK), der VfB Bayreuth, sowie Mannschaften aus Bamberg und Kronach beabsichtigen teilzunehmen. Die Zusagen aus Helmbrechts und Rehau (große Entfernungen!) stehen noch aus.

Schließlich nahm der TV Rehau als einziges Team nicht an der Punkterunde teil, sondern nur an einzelnen Freundschaftsturnieren wie beim TV Helmbrechts. Das Bayreuther Tagblatt (18.Januar 1957) spricht in seinen Berichten aber auch von einer Spielgemeinschaft aus den beiden Turnvereinen in Helmbrechts und Rehau.

„Aller Anfang ist schwer“. Dieses Sprichwort hat auch für den Punktspielstart im Seniorenbereich Oberfrankens Gültigkeit. Die größten Probleme waren ein nicht existierender verbindlicher Spielplan, unvollständige oder fehlerhafte Anschriften der Vereinsverantwortlichen und die fehlende Ergebnismeldung. So bemängelte bereits acht Wochen nach Rundenbeginn am 24. Februar 1957 Werner Pietschmann (VfB Bayreuth) in einem Schreiben an Rolf Büttner: „…Könnten nicht von Zeit zu Zeit die Vereine über den Stand der bisher ausgetragenen Spielrunde unterrichtet werden und evtl. auch an Hand einer Tabelle der bisher erreichte Platz…“

Somit wurden unten angeführte Ergebnisse nur durch Studium von Presseberichten, Vereinszeitschriften oder dem Briefwechsel zwischen den Vereinen und dem 1. Vorstand Rolf Büttner ermittelt.

Aber es gab noch weitere Kuriositäten:

Werner Pietschmann (VfB Bayreuth) erklärte vorsichtshalber bereits am 11. Februar 1957 ab sofort keine Auswärtsspiele mehr durchführen zu können, da das Geld, das der Basketballabteilung zugeteilt war, aufgebraucht ist.

Auch Winfried Potrykus (1.FC Bamberg) bat mit Schreiben vom 31. Januar 1957, den 1.FC Bamberg aus dem Spielplan zu streichen. Eine voreilige Aktion wie eine Postkarte vom 21. März 1957 beweist. Auf dieser Postkarte sagte Winfried Potrykus das Auswärtsspiel beim TV Helmbrechts ab, weil das Spiel der Fußballer des 1.FC Bamberg bei der Spvgg Hof ausfiel und somit keine Mitfahrgelegenheit für die Basketballer mehr bestand.

Hans-Joachim Horn (TV Helmbrechts) bestätigte am 5. Januar 1957 zwar die Teilnahme an der Punkterunde, jedoch machten vorerst Faschingsdekorationen in der Helmbrechtser Turnhalle einen regulären Trainings- und Spielbetrieb bis auf Weiteres unmöglich.

Bezirksliga  Herren
                  Saison 1956/1957

1.FC Bamberg

VfB Bayreuth

BBC Coburg

DJK Rot-Weiß Coburg

TV Helmbrechts

DJK Kronach

1.FC Bamberg

XXX

0:15

56:42

46:15

 

15:0

VfB Bayreuth

38:43

XXX

53:64

47:27

66:42

19:16

BBC Coburg

52:53

93:25

XXX

97:38

94:30

DJK Rot-Weiß Coburg

13:53

15:0

 

XXX

35:28

 

TV Helmbrechts

 

35:41

25:75

 

XXX

 

DJK Kronach

 

8:41

 

 

 

XXX

Bis Ende April 1957 stand der BBC Coburg an der Tabellenspitze (Abschlusstabelle der Spielleitung nicht vorhanden) und hatte auch ein Aufstiegsrecht zur Oberliga. Dies nahm man jedoch laut Coburger Tageblatt vom 5. April 1957 nicht wahr und verzichtete auf Aufstiegsspiele. Nachdem im Fränkischen Tag vom 24. Juni 1957 die nachträgliche Wertung der Begegnung BBC Coburg - 1.FC Bamberg 52:53 bekanntgegeben wurde, muss der Meldung von der auf Anhieb 1957 errungenen Meisterschaft des 1.FC Bamberg (FC Rundschau September/Oktober 1957) Glauben geschenkt werden.

Basket Uli

Spielszene aus dem Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams im Bezirk Oberfranken: 1.FC Bamberg – BBC Coburg 56:42. (Foto: Privatbesitz Erich Spieß)

HERRENTEAMS IN ÜBERBEZIRKLICHEN LIGEN

Oberliga

Kein Teilnehmer aus Oberfranken.

Bayernschild
(Pokalwettbewerb)

Der BBC Coburg meldete sich zu diesem Wettbewerb und erreichte ohne Qualifikationsspiele im Bezirk die Hauptrunde gegen VfL Würzburg, unterlag aber mit 53:56.

Interessant ist Punkt 7 der Wettbewerbsausschreibung für das Bayernschild:
Die Spiele werden mit einem Handicap von fünf Punkten pro Klasse ausgetragen.
Somit begann das Spiel eines Bezirksligateams gegen eine Mannschaft der Oberliga nicht bei 0:0, sondern mit 5:0 für den Verein aus der niedrigeren Spielklasse.

 

DAMEN

Laut eines Schreibens von Hans-Wolfgang Kalmus vom 23. März 1957 gab es in dieser Saison Frauenteams bei BBC Coburg und TV Helmbrechts.

Über ein Freundschaftsspiel berichtete das Coburger Tageblatt am 17. März 1957: Der BBC Coburg siegte beim TV Helmbrechts mit 45:11.

JUGEND

JUGEND A MÄNNLICH

OBERFRÄNKISCHE MEISTERSCHAFT

Wie im Seniorenbereich existiert keine von einem Spielleiter erstellte Abschlusstabelle. Diese Tatsache führte zu Verwirrungen und Ärger bei den beteiligten Vereinen, denn nicht kritiklos wurde die Benennung des VfB Bayreuth als oberfränkischer Vizemeister hingenommen. Winfried Potrykus (1.FC Bamberg) schreibt am 28. März 1957 an Rolf Büttner: „…Übrigens herzlichen Glückwunsch zur „Nordbayerischen“. Ich habe mich nur gewundert, daß Du den VfB als zweite Mannschaft nominiert hast, auf Grund der Spielergebnisse. Wir haben noch gar nicht gegeneinander gespielt, die Runde ist noch gar nicht abgeschlossen…“

Somit wurden unten angeführte Ergebnisse ebenso wie bei den Senioren nur durch das Studium von Presseberichten, Vereinszeitschriften oder dem Briefwechsel zwischen den Vereinen ermittelt.

Bezirksliga
Jugend A männlich
Saison 1956/1957

1.FC Bamberg

VfB Bayreuth

BBC Coburg

DJK Rot-Weiß Coburg

TV Helmbrechts

DJK Kronach

1.FC Bamberg

XXX

 

33:45

20:11

 

 

VfB Bayreuth

 

XXX

 

38:20

123:20

92:5

BBC Coburg

61:37

55:29

XXX

107:17

57:18

105:22

DJK Rot-Weiß Coburg

30:47

15:0

 

XXX

32:18

23:31

TV Helmbrechts

 

17:77

17:73

 

XXX

26:6

DJK Kronach

 

2:21

 

 

 

XXX

BAYERISCHE MEISTERSCHAFT

Gemäß Ausschreibung (ASM 13. November 1956) waren in Nordbayern die Kreismeister von Unter-(Verzicht), Mittel- (CVJM Erlangen) und Oberfranken (BBC Coburg), sowie der Vizemeister aus Oberfranken (VfB Bayreuth) teilnahmeberechtigt.

Platz

Nordbayerische Meisterschaft
24.03.1957 Erlangen

Spiele

Punkte

Körbe

BBC Coburg

VfB Bayreuth

CVJM Erlangen

1

BBC Coburg

2

4:0

157:047

XXX

57:23

100:24

2

VfB Bayreuth

2

2:2

094:074

23:57

XXX

71:17

3

CVJM Erlangen

2

0:4

041:171

24:100

17:71

XXX

 

Bericht aus den Amtliche Sportmitteilungen (ASM) vom 30. April 1957 über die Endrunde der Bayerischen Meisterschaft in Coburg:

„Titelverteidiger TG Viktoria Augsburg (Süd I), TSV Schwaben Augsburg (Süd II), VfB Bayreuth (Nord II) und der gastgebende BBC Coburg (Nord I) ermittelten am 7. April den Bayerischen Jugendmeister 1957. Ein ausgezeichneter Gastgeber war der BBC. Von der Begrüßung des Oberbürgermeisters der Stadt bis zum Amtieren der Sportärztin – endlich wieder einmal ist ein Arzt bei Spielen zu entdecken – war alles 100% vorbereitet, so daß die Zuschauer in der ausverkauften Halle wirklich auf ihre Kosten kamen. In den Vorspielen konnte sich der Titelverteidiger TGV Augsburg erst in der 2. Halbzeit einen 65:47 (27:27) Erfolg gegen die stark verbesserten Bayreuther holen, während der BBC Coburg Schwaben Augsburg klar mit 56:30 (16:13) aus dem Rennen warf. Allerdings hatte Schwaben Pech, denn ihr bester Spieler, fiel bereits nach drei Spielminuten infolge einer Verletzung aus. Schwaben konnte dann aber einen knappen 49:41 (18:22) Sieg im Spiel um Platz 3 über die Oberfranken aus Bayreuth erringen. Im Endspiel wurde die Turngemeinde Viktoria in der 2. Halbzeit von den Coburgern völlig an die Wand gespielt. Dank des amerikanischen Trainers Leaming hinterließen die Oberfranken spielerisch, konditions- und einsatzmäßig einen ausgezeichneten Eindruck. Nach dem 54:28 (16:16) Sieg nimmt der BBC Coburg am 5. Mai an der Süddeutschen Jugendmeisterschaften in Göppingen teil.“

SÜDDEUTSCHE MEISTERSCHAFT

An der Süddeutschen Meisterschaft nahmen neben dem Bayerischen Meister BBC Coburg noch die Meister aus Baden Heidelberger TV und aus Württemberg TS Göppingen teil.

Platz

Süddeutsche Meisterschaft
05.05.1957 Göppingen

Spiele

Punkte

Körbe

BBC Coburg

Heidelberger TV

TS Göppingen

1

BBC Coburg

2

4:0

116:093

XXX

65:52

51:41

2

Heidelberger TV

2

52:65

XXX

3

TS Göppingen

2

41:51

XXX

DEUTSCHE MEISTERSCHAFT

Der Berichterstattung des Coburger Tageblattes war zu entnehmen, dass der süddeutsche Meister BBC Coburg vom 15. bis 17. Juli in Kaiserslautern mit dem westdeutschen Sieger 1.FC Kaiserslautern und dem Vertreter Norddeutschlands Tuspo Göttingen um die Deutsche Meisterschaft spielte. Dabei nutzte der 1.FC Kaiserslautern rigoros seinen Heimvorteil und trug seine beiden Spiele im Freien auf einem für die Gäste ungewohnten Asphaltplatz am Betzenberg aus, während das Duell BBC Coburg gegen Tuspo Göttingen unverständlicherweise in die Halle verlegt wurde.

Platz

Deutsche Meisterschaft
15.- 17.05. 1957 Kaiserslautern

Spiele

Punkte

Körbe

1.FC Kaiserslautern

Tuspo Göttingen

BBC Coburg

1

1.FC Kaiserslautern

2

4:0

89:68

XXX

37:35

52:33

2

Tuspo Göttingen

2

2:2

79:78

35:37

XXX

44:41

3

BBC Coburg

2

0:4

74:96

33:52

41:44

XXX

OBERFRÄNKISCHER JUGENDPOKAL

Meldungen lagen von BBC und DJK Rot-Weiß Coburg, DJK Kronach und VfB Bayreuth vor. Im Bezirk wurden keine Spielergebnisse gefunden. Der BBC Coburg qualifizierte sich für die nächste Runde.

BAYERISCHER JUGENDPOKAL

BBC Coburg wurde kampflos Sieger in Nordbayern und sollte das Finale am 21. Juli 1957 in Ansbach gegen den Sieger im Süden TS Jahn München austragen. Die Neue Presse berichtete am 15. Juli, dass der Bayerische Jugendpokal auf nicht ganz befriedigende Weise entschieden wurde. Wegen einiger Spielersperren verzichtete der BBC Coburg auf die Austragung des Endspieles, so dass der TS Jahn München kampflos Pokalsieger wurde.

Jugend DM57

Im Bild rechts: die erfolgreiche A-Jugend 1957 mit (v.l.n.r.) Trainer Büttner, Fischer, Leaming, Klemmt, Ansorg, Waegner, vorne: Seifert, Allstadt, Siebert, Brandenburg.

JUGEND B MÄNNLICH

In Oberfranken kein Spielbetrieb in dieser Altersklasse.

SCHÜLER MÄNNLICH

Schülerteams gab es bereits bei BBC und DJK Rot-Weiß Coburg (Hans-Wolfgang Kalmus Schreiben vom 23. März 1957), Freundschaftsspiele im Schülerbereich trug auch der 1.FC Bamberg aus.

JUGEND WEIBLICH

In Oberfranken kein Spielbetrieb in allen Altersklassen des weiblichen Jugendbereiches.

NEUES AUS DER VERBANDSARBEIT

2. Bezirkstag am 23. Juni 1957 in Coburg Bahnhofsgaststätten:

Folgender Bericht wurde dem Coburger Tageblatt am 15. Juli 1957 entnommen:

„Auf dem Kreistag des Kreises Oberfranken im Bayerischen Basketballverband wurde von Vertretern aus Kronach, Bayreuth, Bamberg und Coburg der Kreisvorstand wie folgt gewählt:

1. Vorsitzender: Rolf Büttner (BBC Coburg)
2. Vorsitzender: Hans-Joachim Horn (TV Helmbrechts)
Kassen- und Lehrwart: Hans-Wolfgang Kalmus (DJK Rot-Weiß Coburg)
Sport- und Jugendwart: Ulrich Klemmt (BBC Coburg)
Schriftwart: Manfred Danzscher (Coburg)
Frauenwartin: Hilde Marterer (Coburg)
Schiedsrichterobmann: Studienrat Raimond Stich (BBC Coburg)
Vorsitzender der Rechtskammer: Studienrat Raimond Stich (BBC Coburg)
Beisitzer zur Rechtskammer: Manfred Danzscher (Coburg)
Erich Spieß (1.FC Bamberg)
Studienrat Werner Pietschmann (VfB Bayreuth)
Herbert Franke (DJK Kronach)
Pressewart: Manfred Danzscher (Coburg)

Mit Freude konnten die Delegierten feststellen, daß in Oberfranken immer mehr Vereine Freude am schönen Basketball-Sport finden. Es ist geplant, die oberfränkische Basketball-Bezirksliga für die kommende Spielzeit in eine west- und eine ostoberfränkische Liga zu teilen. Alle Vereine Oberfrankens, die sich an dieser Bezirksrunde beteiligen, haben ihre Anträge und Wünsche zum Terminkalender bis 1. August 1957 beim Sportwart des Kreisverbandes Oberfranken anzumelden. Später eingehende Anträge können bei der Festlegung der Spieltermine nicht mehr berücksichtigt werden.

Weiter wurde festgelegt, daß künftig kein Spieler mehr ohne Spielerpaß spielberechtigt sein wird. Das gilt sowohl für Junioren als auch Senioren.

Aus dieser Saison sind auch noch drei sogenannte „Stärkemeldungen“, die die Vereine beim 1. Vorsitzenden des Kreisverbandes Oberfranken im Bayerischen Basketballverband Rolf Büttner Ende April 1957 abgeben mussten, erhalten geblieben und die einen Blick auf die Altersstruktur der damaligen Abteilungen erlauben:

Verein

Männer
über 18 J.

Damen
über 18 J.

Jugend A
bis 31.7. 39

Jugend B
bis 31.7. 41

Schüler
ab 1.8. 41

Jugend
wbl.

VfB Bayreuth

20

0

20

09

3

0

DJK RW Coburg

15

0

07

10

8

0

TV Helmbrechts

10

6

10

05

0

0

„Bezirksfürsten“:

Herr Schabmair, in seiner Funktion als 2. Vorsitzender und Kassier des Bayerischen Basketball Verbandes, griff in seinem Brief vom 9. Februar 1957 an Rolf Büttner erstmals den Gedanken eines Treffens der „Bezirksfürsten“ vor dem Verbandstag auf: „Den Verbandstag möchte ich Ende März durchführen…Am Samstag soll nachmittags eine Verbands - Ausschußsitzung stattfinden, an der alle Kreisvorsitzenden teilnehmen. Es soll endlich einmal in Ruhe mit den Vorsitzenden der Kreise in Verbindung mit der Vorstandschaft alles das besprochen werden, was so dringend notwendig ist. Sie sind der erste Funktionär, dem ich meine Gedanken zum Verbandstag anvertraue, hoffentlich wird’s so durchgeführt, wie ich mirs vorstelle. Ich verspreche mir jedenfalls eine große Belebung des Verbandsgeschehens und vor allem werden bestimmt viele Mißverständnisse aus dem Wege geräumt, die so im Laufe eines Jahres halt mal auftreten. Selbstverständlich fahren die Kreisvorsitzenden auf Kosten des Verbandes zum Verbandstag.“

30 Sekunden Regel / Freiwurfzone / Foul:

Die Amtlichen Sportmitteilungen meldeten am 9. April 1957:

„Jenseits des rein Spielerischen ballen sich am internationalen Basketballhorizont düstere Wolken zusammen. Um diesem aufstrebenden Spiel das Schicksal des Schlagballs und Handballs zu ersparen, versucht man mit aller Macht – und wie es scheint auch mit Erfolg – einer „Verregelung“ einen Riegel vorzubauen. Daher das Streben nach Regelvereinfachung. So will man die Freiwurffigur so verändern, daß der Hals an der Grundlinie sechs Meter breit ist, um einen Vorteil großer Spieler auszuschalten. Um das Einfrieren des Balles zu verhindern, muß binnen 30 Sekunden geworfen sein, damit es nicht so kommt wie in verschiedenen Spielen des russischen Nationalteams, das den Ball über 18 Minuten hielt und schließlich mit dem Fußballergebnis von 2:1 gewann. Die Fouls sollen künftig zwar angeschrieben, jedoch nicht mehr ausgeführt werden, um den Spielfluß nicht zu hemmen. Alle diese von der Fiba beratenen Regeln stehen bis Jahresende in der Bewährung. Dann werden sie entweder gutgeheißen oder abgelehnt.“

Unentschiedener Spielstand:

Das Bayreuther Tagblatt überschrieb am 5. April 1957 seinen Bericht über das Spiel VfB Bayreuth gegen BBC Coburg: „VfB-Basketballer erzwangen Verlängerung“.

Letztmals im Spieljahr 1956/57 wurden Spiele, die nach regulärer Spielzeit unentschieden standen, noch verlängert. Ab der Saison 1957/58 beschloss der Deutsche Basketball Bund auf seiner Jahreshauptversammlung in Koblenz das „Unentschieden“ einzuführen. (Neue Presse 8. Juni 1957).

Übrigens gewannen die „Mohrenköpfe“ beim VfB mit 64:53, nachdem die Partie nach der regulären Spielzeit 51:51 stand.